1. Wie wirkt Yoga, um dich auf allen Ebenen zu verändern?

Yoga zu praktizieren ist heute mehr als ein Trend. Die Zahl der Interessierten stieg seit 1970 rapide an. Immer mehr Menschen finden Zugang zum Yoga und profitieren von der umfassenden Wirkung.

Wurde es anfangs noch als rein spirituelle Praktik gesehen, rücken heute immer mehr neue, dynamische Stile in den Fokus. Die positive Wirkung auf den gesamten Körper ist dank wissenschaftlicher Untersuchungen mittlerweile belegt.

Dabei ist die Tradition des Yoga schon viel älter und  nicht „nur“ als ein Einnehmen verschiedener Körperübungen, der Asanas, zu begreifen. Darüber hinaus dienten vor allem Meditationen und Atemübungen dazu, den Körper darauf vorzubereiten, für längere Zeit im Lotussitz zu verharren. Dieser soll helfen  mehr Klarheit über sich selbst zu finden und intensiv mit dem eigenen Selbst in Kontakt zu treten.

Durch Yoga gelingt es dir, deine Perspektive zu verändern, Ängste zu reduzieren und dadurch stressfreier und glücklicher den Alltag zu meistern.

Fazit: Yoga ist in seinen Ursprüngen eine sehr alte Tradition, die auf allen Ebenen wirkt und dadurch dein Leben grundlegend verändern kann.

2. Welche Yogastile gibt es?

Da Yoga das Ziel hat ganzheitlich zu wirken und so den Menschen allumfassend verändert, entwickelten sich die verschiedensten Stile, mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten.

Neben Ashtangayoga, Kundaliniyoga, Bikramyoga, Acroyoga und unzähligen weiteren Formen, erfreut sich Hathayoga großer Beliebtheit.

Eine moderne Schule des Hathayoga ist das 1997 gegründete Anusarayoga. Die dort gelehrten fünf Ausrichtungsprinzipien, die allen physischen Asanas zugrunde liegen, unterstützen dich dabei, dein Yoga in einer „herzöffnenden“  Haltung zu praktizieren.

2.1. Was macht Yoga mit mir?

Da Yoga auf allen Ebenen wirkt kann es dich auf ganz vielschichtige Weise verändern.

Diese Veränderung ist vor allem von deinen eigenen Bedürfnissen und deinem Fokus in der Yogapraxis abhängig.

Yoga lässt dich die  Polaritäten auf körperlicher, emotionaler und spiritueller Ebene bewusst wahrnehmen und hilft dir dadurch Balance zu finden. Dieses Gleichgewicht schenkt dir innere Freiheit, Ausgeglichenheit und körperliches Wohlbefinden.

Fazit: Es haben sich ganz unterschiedliche Richtungen und Yogastile entwickelt. Da jeder Mensch sehr individuelle Vorlieben und Bedürfnisse hat, lohnt es sich Neues zu probieren und selbst zu erleben, wie Yoga wirkt.

3. Was ist Hatha-Yoga und wie wirkt es?

Im Hatha Yoga, was wörtlich übersetzt  Sonne (Ha) und Mond (Tha) bedeutet, liegt der Schwerpunkt auf einer bewussten und kraftvollen Praxis von Körperhaltungen (Asanas), Atemübungen und der Meditation (Pranayama). Dabei soll ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist angestrebt werden.

Die Tantraphilosophie in ihrer lebensbejahenden Sicht bildet die philosophische Grundlage. Diese Philosophie sieht im Kleinen, wie im Großen immer eine Ganzheit. Alles im Universum ist energetisch miteinander verbunden und auch Körper, Seele und Geist bilden eine untrennbare Einheit. Vielmehr als um Perfektion, dreht sich im Hathayoga alles um das bewusste Wahrnehmen von Polaritäten um eine Balance in allen Bereichen anzustreben.

Da Hathayoga eher langsam und bewusst praktiziert wird, eignet es sich besonders gut für Yogaanfänger.

Die Unterstützung der Anusaraprinzipien hilft dir außerdem, Asanas anatomisch richtig zu erlernen und dadurch Verletzungen und Schmerzen zu vermeiden.

Fazit:

Hathayoga wirkt auf allen Ebenen, da es durch die Asanas, Atmung und Meditation ganzheitlich mit dem Körper, der Seele und dem Geist arbeitet. Dadurch wird Stress gemindert und mehr Gelassenheit und Ruhe erreicht.

3.1. Die Rolle der Asanas im Hathayoga

Die Asanas sind Körperübungen welche in unserer Gesellschaft den Großteil der Yogapraxis prägen. Je nach Ausrichtung der Yogaklasse werden dabei verschiedene Übungen in vielfältiger Weise aneinander gereiht und zur Schulung der Körperwahrnehmung und zur Kräftigung über einen gewissen Zeitraum gehalten. Dabei lassen sich die Asanas je nach Wirkungsweise in verschiedene Haltungsgruppen einteilen.

Es gibt zum Beispiel:

  • Standhaltungen
  • Drehhaltungen
  • Stützhaltungen
  • Vorbeugen
  • Rückbeugen

3.2. Wie wirken Asanas auf körperlicher Ebene?

  • sie dienen zur Dehnung und Kräftigung der Muskulatur
  • verbessern die Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • verbessern die Körperhaltung
  • Dysbalancen, die durch zu langes Sitzen entstehen, werden ausgeglichen
  • durch die Bewegung wird der Stoffwechsel angekurbelt
  • die Organe, vor allem im Bauchraum, werden massiert

Exkurs: Wie wirkt Yoga auf die Organe?

Da Yoga unseren gesamten Körper durch Asanas, Atmung und Meditation aktiviert, zeigt sich eine positive Wirkung auf die Organe.

Vorbeugen und Drehhaltungen massieren unsere Verdauungsorgane verstärkt und regen dadurch unsere Verdauung an. Zudem werden durch die Praxis, aber auch durch Atemübungen, dein Stoffwechsel und dein gesamter Kreislauf angeregt.

3.2.1. Kann ich mit Yoga abnehmen?

Durch die gezielte Aktivierung unseres Stoffwechsels und je nach Yogastil und Regelmäßigkeit, kannst du mithilfe von Yoga abnehmen. Viel wichtiger ist jedoch, deinen Körper durch Yoga besser kennen zu lernen und ein feines Gespür für ihn zu entwickeln.

3.3. Wie wirken Asanas auf emotionaler Ebene?

  • sie schaffen Kraft und Stabilität zur bewussten Erdung
  • helfen selbstsicher zu handeln und sich gezielt aufzurichten
  • fördern das Loslassen von alten Denk- und Verhaltensmustern
  • verbessern Disziplin und  Durchhaltevermögen
  • schaffen das Gefühl von Weite und Freiheit

3.4. Wie wirken Asanas auf spiritueller Ebene?

  • die vielfältigen Körperübungen lassen deine Energie, im Yoga prana genannt, frei fließen

Fazit:

Asanas sind Körperübungen im Yoga, die auf körperlicher, emotionaler und spiritueller Ebene wirken und dich ganzheitlich verändern.

3.4.1. Muss ich spirituell sein um Yoga zu üben?

Yoga wurde nach alter Tradition praktiziert, um erleuchtet zu werden und sein wahres Selbst zu erkennen.

Das yogischer Verständnis und die philosophische Bedeutung gehen über den sichtbaren Körper hinaus.

Nach diesem Verständnis galt es, die Lebensenergie prana zu aktivieren. Durch Yoga sollten Energieblockaden in den Energiekanälen (chakras) gelöst werden, damit die Energie frei fließen kann.

Blockaden im Energiefluss zeigen sich auf körperlicher Ebene unter anderem in Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Da Yoga auf allen Ebenen wirkt, musst du also nicht spirituell sein, um von Yoga zu profitieren.

4. Die Rolle der Atmung im Hathayoga

Die Atmung begleitet dich im Yoga durch die gesamte Stunde und führt dich bewusst durch die einzelnen Asanas. Es wird eine ruhige langsame Atmung angestrebt.

4.1. Die Wirkung der Atmung auf körperlicher Ebene:

  • wir nehmen über die Atmung  Energie auf und scheiden Abfallprodukte aus
  • eine lange Ausatmung entsäuert unseren Körper
  • die Wahrnehmung wird auf den Körper gelenkt
  • die Atmung hilft uns, in den Asanas zu verweilen
  • sie reguliert das Nervensystem und baut dadurch Stress ab

Exkurs: Atmung bei Stress

Im Alltag findet unsere Atmung fast ausschließlich unbewusst statt. Durch viel sitzende Tätigkeit und zu viel Stress atmen wir häufig zu kurz und zu flach.

Folge:

  • Müdigkeit
  • Energie- und Konzentrationsmangel
  • Verdauungsprobleme

Wenn du in stressige Situationen gerätst, reagiert unser vegetatives Nervensystem blitzschnell und löst eine Art evolutionären Kampf- und Fluchtreflex aus. Das bedeutet, dass unsere Atmung kurz und flach wird, um unseren Körper schnell mit Sauerstoff zu versorgen. Unser Herzschlag und unser Puls werden schneller und unsere Muskulatur spannt sich verstärkt an.

Um all das zu gewährleisten, stellt unser Körper die Verdauungsaktivität zugunsten der Muskelaktivität ein.

Unser Körper schüttet Stresshormone (z.B. Adrenalin) aus, um schnell auf die Stresssituation reagieren zu können.

Befinden wir uns tagtäglich mehrere Male in diesem Zustand, entstehen auf Dauer verschiedene Probleme auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene.

Die unterschiedlichen  Atemtechniken  können unseren Geist beruhigen (Ujjayi-Atmung), oder unserer Stoffwechsel ankurbeln (kapalabhati- Atmung).

4.2. Die Wirkung der Atmung auf emotionaler Ebene:

  • bringt Emotionen an die Oberfläche
  • Angst und Anspannung lösen sich
  • du erfährst Freiheit und Weite, durch die Ausdehnung des Brustraumes
  • du findest  Ruhe

4.3. Die Wirkung der Atmung auf spiritueller Ebene:

  • deine Aufmerksamkeit wird durch die bewusste Atmung nach Innen gelenkt
  • sie hilft dir in Kontakt mit deinem Bewusstsein zu treten
  • sie lenkt  die Lebensenergie prana

Exkurs: kurze Atemmeditation

  1. Setze dich bequem und aufrecht und schließe gern deine Augen.
  2. Nimm deine Atmung wahr ohne sie zu beeinflussen. Wähle dazu eine Stelle, wo du die Atmung gut spüren kannst. Dies kann zum Beispiel die Nasenspitze sein, an der du die kühle Einatemluft wahrnimmst. Vielleicht legst du auch deine flachen Hände auf deinen Bauch oder an deine Rippenbögen, um die Ausdehnung deines Brustkorbes bei der Einatmung zu spüren.
  3. Beobachte dabei deine Einatmung, die kurze Pause nach der Einatmung und die Ausatmung. Beeinflusse deine Atmung nicht, sondern folge ihr ausschließlich mit deiner Aufmerksamkeit.
  4. Richte deine Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Atemräume.

Spüre die Atmung in deinem Bauch, wie sich bei jeder Einatmung die Bauchdecke hebt und bei jeder Ausatmung die Bauchdenke senkt.

Wandere Anschließend mit deiner Aufmerksamkeit in deinen Brustraum und spüre, wie sich mit jedem Atemzug, dein Brustkorb ausdehnt und zusammenzieht. Vielleicht fühlst du deinen Atem bis in deine Flanken und deine Schulterspitzen.

  1. Achte darauf ruhig und lang ein und aus zu atmen und genieße die sich einstellende Ruhe.

 

Fazit:

 Im Yoga hat die Atmung eine große Bedeutung, dich auf allen Ebenen positiv zu beeinflussen. Jedoch kann es für Yogaanfänger gerade zu Beginn der Praxis eine Herausforderung sein, sich auf Atmung und Asana gleichzeitig zu konzentrieren. Sei geduldig mit dir und lenke deine Aufmerksamkeit immer wieder für ein paar Augenblicke hin zu deinem Atem.

5. Die Rolle der Meditation im Yoga

Das Ziel der Meditation im Yoga ist das Zurückziehen der Sinne aus dem Außen nach Innen. Die Wahrnehmung für körperliche Vorgänge, aber auch Gedanken und Gefühle wird geschärft. Zudem dient die Meditation dem spirituellen Wachstum.

Im Hathayoga wird dafür häufig die Atemmeditation als Einstieg genutzt. Während der Meditation ist es wichtig entspannt und doch wach zu bleiben. Die Meditation ist nicht nur auf die Yogapraxis begrenzt, sondern sie lässt sich vielseitig in jeden Alltag einbauen. Dadurch kannst du gerade von diesem Teil des Yoga in stressigen Alltagssituationen besonders profitieren.

5.1. Die Wirkung der der Mediation auf körperlicher Ebene:

  • deine Atmung wird verlangsamt, wodurch sich Entspannung einstellt und der Schlaf sich verbessert
  • dein Blutdruck und dein Muskelanspannung sinken
  • Stress wird reduziert, wodurch sich eine positive Wirkung auf unser Immunsystem einstellt
  • die bewusste Wahrnehmung wird geschult und unsere Konzentrationsleistung steigt
  • die Ablenkungen von Außen werden weniger stark wahrgenommen
  • das Schmerzempfinden verringert sich

Exkurs: Was ist Hormonyoga?

Bei dieser Form des Yoga werden Asanas  bewusst und entspannt ausgeführt. Hormonyoga wirkt speziell auf die weiblichen hormonerzeugenden Drüsen und Organe.

Die ganzheitliche Wirkung von Hormonyoga wird durch eine Kombination von Asanas, Atmung und gezielter Energielenkung erreicht.

Anwendung findet Hormonyoga vordergründig bei:

  • Wechseljahresbeschwerden
  • Menstruationsproblemen
  • Kinderwunsch

 

Fazit: Hormonyoga ist eine entspannte Form des Yoga,  die durch gezielte Atemübungen die Energie zu den Hormondrüsen lenkt.

 

5.2. Die Wirkung der Meditation auf emotionaler Ebene:

  • du wirst achtsamer mit dir selbst und im Umgang mit Anderen
  • du wirst ausgeglichener und geduldiger, was dich weniger stressanfällig macht
  • das Gefühl von Glück und Frieden kehrt ein

5.3. Die Wirkung der Meditation auf spiritueller Ebene:

  • der Geist kommt zur Ruhe und du wirst zum Beobachter deiner Gedanken
  • du verweilst in voller Präsenz im Moment
  • du begreifst dein wahres Selbst

 

Fazit: Für was ist Yoga gut?

Die vielfältige Wirkung von Yoga umfasst alle Ebenen von Körper, Seele und Geist.

Das regelmäßige Praktizieren von Asanas, Atmung und Meditation hilft dir beweglicher, ausgeglichener und glücklicher zu werden.

6. Wie fange ich mit Yoga an?

Der Sonnengruß (surya namaskar) ist eine klassische Aufwärmübung im Yoga. Sie besteht aus einer Abfolge von 12 Übungen und wirkt aktiv auf deine gesamte Muskulatur und dein Herz-Kreislaufsystem.

6.1. Die Wirkung des Sonnengrußes

  • die Muskeln auf deiner Körperrückseite und deiner Körpervorderseite werden gezielt gekräftigt und gedehnt
  • dein Herz- Kreislaufsystem wird durch den Wechsel der Positionen in der Übungsabfolge angeregt
  • alle Chakras werden angesprochen und dadurch wird dein Energiefluss verbessert
  • die verschiedenen Asanas schaffen als Ganzes Balance und wirken harmonisierend
  • schaffen Selbstvertrauen und verbessern deine Körperwahrnehmung

Fazit:

 Im Yoga finden gerade Yogaanfänger ein breites Spektrum an Übungen, die auf den gesamten Körper positiv wirken. Deine Wahrnehmung, deine Beweglichkeit und dein Bewusstsein werden sich mit jeder Yogapraxis verbessern. Dadurch erlebst du die Veränderung durch Yoga in deinem Leben auf allen Ebenen.